Kätzchen ziehen ein

Bevor ich euch wieder von den Abenteuer unserer WG berichte, möchte ich euch heute von etwas ganz anderem erzählen, nichts, was direkt mit uns oder unserer WG zu tun hat, wobei, indirekt ja irgendwie schon und zudem war auch noch Christina nicht ganz unschuldig daran. Wie ihr am Titel erahnen könnt, sind heute zwei süsse Kätzchen eingezogen, allerdings nicht bei uns, sondern bei meinem Besitzer Patrick. Ursprünglich wollte er sich erst nach dem Umzug in seine neue Wohnung mit Garten im Spätsommer eine Katze anschaffen, aber, und jetzt kommt Christina ins Spiel, beziehungsweise ihre Schwester, ging das jetzt etwas schneller als geplant. Die Familie der Schwester letzten Herbst eine Katze übernommen, welche an ihrem früheren Ort sich nicht mehr mit einer anderen Katze vertrug. Bald hat sich herausgestellt, dass die Kätzin trächtig ist. Kunststück, sie ist nicht sterilisiert und es hatte noch einen Kater in der Wohnung, wenigstens von der gleichen Rasse. Tja, und so kamen am 26. Dezember letzten Jahres 7 süsse Kätzchen zur Welt, 4 Kater und 3 Kätzinnen. Heute, nach genau 3 Monaten oder 13 Wochen zogen 2 Kätzinnen von Zofingen nach Holziken um. Drei ihrer Brüder haben das Nest schon am Wochenende verlassen, ein Kater bleibt bei der Mutter und die letzte Katze zieht nach Bern.

Patrick hat mir heute immer wieder Fotos von den beiden Kätzchen geschickt. Nach einer ersten Entdeckungstour haben sie den Nachmittag fast komplett verschlafen, was aber auch verständlich ist. Für sie ist das eine ganz neue Situation und es gibt so viel neues zu entdecken. Bei mir war dies ja nicht viel anders, bei mir war die Anfahrt noch viel länger, dafür begrüssten mich dann auch gleich 4 Artgenossen, wobei, so ganz reibungslos verlief das Kennenlernen ja schon nicht, aber es ist halt bei uns Pferden etwas anders als bei Katzen. Aber eben, ich kann mir sehr gut vorstellen, wie sich die beiden Kätzchen gerade fühlen. Im Moment seien sie noch etwas scheu, sie verstecken sich immer wieder hinter dem Sofa. Ich denke, morgen sieht es dann schon etwas anders aus, so nach der ersten Nacht. Ich bin jedenfalls gespannt, was mir Patrick morgen erzählen bzw. schreiben wird.

Ich war ja zuerst schon etwas skeptisch, dass Patrick sich jetzt noch zwei Katzen anschafft und dass er dann weniger Zeit für mich hat. Ich habe meine Bedenken natürlich mit ihm besprochen und er hat mir versichert, dass er weiterhin genug Zeit für mich hat. Es könne am Anfang schon sein, dass er etwas mehr bei den Katzen ist, bis sie sich eingelegt haben und er sie dann länger alleine lassen kann. Zudem ist er ja fast den ganzen Tag bei ihnen, daher braucht er keine zusätzliche Zeit. Und ich habe ja sonst noch meine Kumpels und meine Reitbeteiligung, also langweilig wird es auch mir nicht. Ich freue mich jedenfalls, die beiden – momentan noch namenlosen – Kätzchen kennenzulernen.


Jahresrückblick 2023

Wie ihr ja sicher bemerkt habt, gab es letztes Jahr nicht viele Berichte von mir. Das lag nicht daran, dass ich nichts zu erzählen hatte, obwohl es schon eher ein ruhigeres Jahr war, sondern dass Patrick in einer kleinen Krise steckte und emotional nicht in der Lage war, meine Texte zu verfassen. Im letzten Beitrag habe ich erwähnt, dass es etwas Spannendes gibt, ich es aber noch nicht erzählen soll, zumal zu diesem Zeitpunkt noch vieles unklar war. An Ostern hatte Patrick übers Internet (anscheinend läuft das heute so) eine Frau kennengelernt, mit welcher er sich ganz gut verstand und ab Pfingstsonntag (also 2 Tage nach meinem letzten Bericht) waren sie ein Paar. Ich habe mich natürlich sehr für ihn gefreut, zumal wir auf unseren Ausritten immer wieder über Beziehungen und Frauen diskutieren. In den letzten Wochen hat er mich aber schon fast vollgelabert über sie, nennen wir sie übrigens D. Ihm sei es dann auch wichtig, dass ich mich gut mit D. verstehe, da es uns nur zusammen gibt. Muss an dieser Stelle noch erwähnen, dass sie keine Rösselerin ist. Jedenfalls habe ich D. dann mal kennengelernt und sie sah wirklich nett aus, sie kam nur noch nicht ganz mit uns Pferden zurecht, wir waren wohl etwas aufbrausend, aber das wäre mit der Zeit sicher besser geworden, wenn wir uns näher gekommen wären. Aber wie ihr sicher an meinen Formulierung bemerkt habt, hielt die Beziehung leider nicht über den Sommer hinweg. Am letzten Tag ihrer gemeinsamen Ferien machte sie nämlich Schluss mit ihm. Ich, meine Kumpels und viele weitere Personen konnten dies nicht verstehen, ich glaube, selbst Patrick versteht es bis heute nicht, aber es ist nun mal so. Naja, ich könnte jetzt sagen, dass er endlich wieder mehr Zeit für mich hat (während der Beziehung sah ich ihn schon weniger, wobei er mir versicherte, dass sich das dann schon wieder bessert, da er gewisse Ämter abgibt, um mehr Zeit für D. und mich zu haben), aber meine primäre Aufgabe war es nun, ihn zu trösten und aufzumuntern, was nicht ganz einfach war, aber ich glaube, ich habe es ganz gut hingekriegt und wir verbringen auch wieder mehr Zeit miteinander. Aber ich weiss, ich kann Patrick nicht in allem unterstützen, daher braucht er zwingend eine Frau, muss mir da mal etwas überlegen.

Ursprünglich hätte mein nächster Beitrag mit “Trennungschmerzen” betitelt sein sollen, einerseits wegen der Trennung von Patrick von D., andererseits aber auch, weil Ylur diesen Sommer auf einer Alp im Bünderland verbracht hat. 3 Monate war er getrennt von uns. Da Ylur und ich immer sehr viel zusammen unternehmen (oder während den Reitstunden oft zusammen alleine Zuhause sind), habe ich ihn in den ersten Tagen schon sehr vermisst. Andererseits ging es während dieser Zeit viel ruhiger bei uns auf dem Kipferhof zu und her. Er ist halt schon immer noch ein Teenie mit seinen 6 Jahren und treibt ab und zu etwas unfug (wie zum Beispiel mit den Futterkisten und Heunetzen aus dem letzten Beitrag). Für René war es etwas angenehmer im Stall zu arbeiten, gab es doch auch einen fünftel weniger Mist zum Einsammeln. Und da Ylur immer noch sehr neugierig ist, steht er auch viel im Weg herum, was nun auch nicht war. Während dem Bereitmachen für die Reitstunden habe ich diesen Job dann übernommen 🙂 Naja, eigentlich wollte ich damit zur zeigen, dass ich auch gestriggelt und mitkommen möchte. Von Ylur haben wir während dieser Zeit nicht viel gehört, der Mobilempfang war miserabel auf der Alp, er musste immer geeignete Stelle suchen, was nicht immer möglich war. Aber langweilig war es ihm nicht, immerhin hatte er dort 50 neue Kumpels und Kumpelinnen kennengelernt. Darunter waren auch 3 Pferde einer Kollegin von Christina, mit denen er zusammen hinauf und auch wieder zurück fuhr. Als sie auf der Heimfahrt die Pferde bei der Kollegin ausluden, wollte Ylur auch gleich dort bleiben. Es war schon fast ein Drama, Ylur wollte partout nicht im Hänger bleiben, verbiegte sogar eine Befestigungsstange. Schlussendlich durfte er dann dort übernachten und Christina holte ihn am Tags darauf zusammen mit Herjann ab, damit er nicht alleine im Hänger fahren muss. Somit sind wir seit September wieder komplett und können wieder zu zweit im Weg herumstehen, während die anderen drei Pferde bereicht gemacht werden.

Dieser Sommer war ja bekanntlich zwischendurch wieder sehr heiss. Allerdings haben wir Pferde viel weniger Mühe mit den Temperaturschwankungen als die Menschen. Natürlich sind wir auch lieber unterwegs, wenn es etwas gemässigter ist oder dann zumindest im kühleren Wald. Was ich bei diesen Temperaturen sehr mag, sind nasse Abkühlungen, entweder eine Dusche per Schlauch oder Wassersprenger auf unserem Auslaufplatz oder ein Bad im Bach. Oben ein kurzes Video von meinem Plantschen im Bach. Viele fragen sich nun, ob ich ein Flusspferd, ein Seepferdchen oder eine Wasserratte bin 🙂 Wahrscheinlich etwas von allem.

Ein weiteres Highlight in diesem Jahr war wiederum unser auswärtiger Reitkurs. Die beiden Letzten fanden fanden im Mühlethal statt. Christina konnte jeweils einen ganzen Kurs (6 Reiter-Pferde-Paare) organisieren. Leider war es dieses Jahr nicht möglich, sodass wir den Kurs in Sulz bei Künten besuchten. Dort haben Patrick und ich im März 2019 unseren ersten Reitkurs bei Andrea Andrighetto (www.reitersitz.ch) absolviert. Damals waren nur noch Christina mit Tilvera dabei. Dieses Jahr gab es einen richtigen Stallausflug und ausnahmsweise musste Tilvera Zuhause bleiben. Eigentlich hätten wir den Kurs durchaus bei uns in der Gegend durchführen können, da die beiden anderen Pferde aus der Region Aarau kamen. Witzig dabei, eines der Pferde kannte ich schon, das war auch schon vor 4 Jahren dabei. Da der Kurs über 2 Tage geht, konnten wir auf dem Hof Tilia übernachten. Sulz ist ein wahres Isländerparadies, gleich 3 Isländerhöfe gibt es hier, nebst Tilia sind dies noch die Höfe Vindur und Reussholt. Wahrscheinlich hat es hier mehr Islandpferde als Einwohner 🙂 Wir hatten auf jeden Fall unseren Spass hier, war eine tolle Abwechslung und das Nachtleben ist hier auch nicht schlecht, ist auf uns Isländer zugeschnitten. Ach ja, meine Physiotherapeutin ist mit den Inhabern des Hofes verwandt und hat ihren Isländer ebenfalls hier.

So, nun seid ihr wieder etwas im Bilde, was im zweiten Halbjahr 2023 bei uns los war. Gespannt schauen wir nun ins neue Jahr, was uns wohl alles erwartet? Sicher zahlreiche Reitstunden und Reitausflüge, sowie mehrere Kinderreitwochen, alles andere wird sich dann zeigen. 

Zum Abschluss von diesem Beitrag bleibt mir jetzt nur noch, euch von mir und meinen Mitbewohnern ein gutes Neues Jahr zu wünschen.


Das Jahr 2023 in Bildern


Neue Fresskisten

Ui, wie lange musstet ihr jetzt warten, bis ihr wieder etwas von mir lesen könnt? 5 Monate sind es her, seit ich euch Frohe Weihnachten gewünscht habe, seither war es sehr ruhig hier, also hier auf meinem Blog, nicht bei uns im Stall. Dabei habe ich doch Patrick so viele Themen, Texte, Bilder und Videos mitgegeben, dass er locker jede Woche, na sagen wir jede 2. Woche, etwas aufschalten können. Aber naja, es halt nicht so geklappt, er hatte sonst schon viel zu tun, war noch wegen einem Nierenstein im Spital und dann gibt es noch etwas, aber da hat er mich gebeten, dies noch nicht weiter zu erzählen, aber es klingt spannend. Wie auch immer, Patrick hat jetzt gerade noch Ferien und daher wird er jetzt noch das eine oder andere aufschalten. Heute geht es um etwas sehr wichtiges, nämlich um unser Fressen, beziehungsweise um unsere neuen Fresskisten, die wir sein wenigen Wochen haben.

Bis letzten Herbst hatten wir die ganz normalen Heukisten, wie auf dem obigen Bild ersichtlich. Die waren eigentlich ganz praktisch, zwar waren sie mit einer Fresssperre ausgestattet, damit wir nicht zu schnell frasen, aber die konnten wir herumdrücken und dann war das ganze Heu ohne Einschränkungen zugänglich. Auch das Befüllen ging relativ einfach. Und ganz toll war, dass wir mit diesen Kisten auch spielen konnten, also herumschieben, umdrehen und so 😂 Kennt ihr dieses Computerspiel, wo man Kisten herumschieben muss, Sokoban? Wir haben dies in echt gemacht. Ylur stand auch oft mal direkt in die Kisten. Tja, das hat dem Hofmanager René nicht so gefallen und daher hat er im Herbst ein neues System eingeführt: Heunetze. 

Aber um es gleich vorneweg zu nehmen: die Heunetze waren ein Flop. Also zum Fressen ging es ja noch, aber die Netze hatten schon bald mal Löcher, zum Befüllen waren sie sehr umständlich und zum Befestigen ebenfalls. Dazu kam, dass sich unser Spezialist Ylur immer wieder mal in den Netzen verhaderte, zwar fras er dann gemütlich weiter, aber optimal und nicht ganz ungefährlich war es trotzdem. Also dachte sich René etwas neues aus und zimmerte uns neue Heukisten.

Und ich muss sagen, diese neue Variante gefällt mir sehr gut. Wir kommen sehr gut an das Heu heran, können es aber trotzdem nicht so schnell fressen wie bei den ersten Heukisten, da wir die Sperre nicht mehr umgehen können, naja, aus unserer Sicht ist das wohl eher ein Nachteil, aber dafür lassen wir uns auch genügend Zeit beim Fressen. Und zum Befüllen scheinen sie auch sehr praktisch zu sein, Deckel auf, Heu rein, Deckel zu, fertig. Aber welche Variante die Heukiste auch hat, am Besten schmeckt das Heu immer noch aus der Kiste, in welcher es hineingebracht wird 😁 Na denn: “En Guete”.


Das Jahr 2022 in Bildern


Frohe Weihnachten

Letzte Woche musste ich mit meinem Besitzer ein ernster Wort sprechen, so kann dies nicht weitergehen. Wisst ihr, wann er meinen letzten Artikel veröffentlich hat? Genau, 5 Monate ist es her! Damals war Sommer, es war heiss und trocken und jetzt haben wir Winter und, naja, heiss ist etwas übertrieben, aber viel zu warm für diese Jahreszeit und statt zu schneien regnet und stürmt es. Eine weihnachtliche Stimmung kommt nicht wirklich auf. Letzte und vorletzte Woche sah es da ganz anders aus, es hatte endlich mal wieder Schnee hier bei uns im Mittelland. Blöderweise hatten wir, mit Ausnahme von Herjann, noch keinen Winterbeschlag, das war echt doof zum Laufen im Schnee, weil sich der Schnee zusammen mit Erde und Steinen in den Hufen ansammelte und es dann so Stoppeln gab, wir ihr es sicher auch kennt, wenn ihr im Schnee herumlauft, und so war ich denn zwischendurch ein paar Zentimeter grösser 🙂 Diesen Mittwoch bekamen wir nun endlich unsere Winterschuhe, aber wo bleibt jetzt der Winter? Irgendwie eine verrückte Welt. Und als ob der Hufschmied nicht schon genug gewesen wäre, nein, am Nachmittag kam noch Physiotherapeutin Sevi vorbei. Sie hat mich schon Ende September einmal behandelt, das war nun der 2. Termin. Am Anfang mochte ich ja gar nicht, wie sie da so an mir herumdrückte, Patrick und Christina mussten ihr sogar noch helfen, damit ich auch stehen blieb. Aber im Nachhinein muss ich zugegeben, dass es gut getan hat, obwohl ich am Tag darauf noch etwas Muskelkater hatte, so schien sich doch etwas gelöst zu haben. Am Schluss hat sie dann noch Patrick instruiert, wie und wo er mich weiterhin etwas massieren soll, ich freue mich schon auf die nächste Wellnessbehandlung.

Aber nochmals zurück zu meinem ernsten Gespräch unter vier Augen. Da liefere ich so viele Text zur Veröffentlichung und die verschwinden irgendwie im Nirwana, das kann es ja nicht sein. Patrick hat mir dann erklärt, warum er keine Zeit für meinen Blog fand, sein Vater war mehrere Wochen im Spital und dann in der Reha und daher musste er seine Mutter unterstützen und den Vater besuchen, das alles benötigte auch viel Zeit. Schlussendlich muss ich ja sagen, dass er auch für mich genügend Zeit zum Ausreiten fand, nur halt einfach für den Blog nicht. Aber zwischenzeitlich ist der Vater wieder Zuhause und die ganze Situation normalisiert sich, sodass er mir versprochen hat, wieder vermehrt Beiträge zu veröffentlichen, zudem kommen ja jetzt auch noch ein paar Festtage. Und falls dies alles nichts bringt, dann schreibe ich selber mit der Isländer-freundlichen Tastatur, welche ich zu Weihnachten bekomme:

Allerdings stellt sich gerade noch die Frage, wo wir diese Tastatur hinstellen, hm…

Tilvera, Reykur, Herjann, Ylur und ich wünschen euch ganz frohe und besinnliche Weihnachten, geniesst diese Tage, bleibt friedlich untereinander und lasst euch nicht stressen, wir nehmen es auch gemütlich und ihr hört sicher bald wieder von uns.

Zum Schluss noch ein Weihnachtslied von den Büetzerbuebe. Liebe Grüsse vom Kipferhof.


Halbtagesausritt dem Planetenweg entlang

Wie ihr seht, bin ich gerade etwas in Schreiblaune, was vor allem daher rührt, dass momentan nicht so viel läuft bei uns. Zur Zeit sind ja Schulferien, was bedeutet, dass keine Reitstunden stattfinden und die beiden Reitwochen Anfangs Ferien sind auch schon vorbei, daher haben wir endlich mal wieder etwas Zeit für uns und unsere Hobbies. Was aber nicht heisst, dass wir nicht ab und zu noch einen Ausritt machen, aber nicht unbedingt täglich, dafür sind es eher etwas längere Ausflüge. Während Tilvera gestern sogar auf einem Ganztagesausritt war, waren Patrick und ich nur am Nachmittag unterwegs. Dennoch war es für uns mit 3 Stunden reiner Reitzeit einer der längsten Ausflüge, welcher wir bis jetzt zusammen unternommen haben. Ich freue mich jedenfalls schon darauf, wenn wir zu unserem ersten Tagesausflug aufbrechen, ob es noch dieses Jahr klappt, ist noch nicht ganz sicher, sonst dann nächstes Jahr.

Unser Ritt führte uns dem Planetenweg entlang bis zur Sonne in Aarau. An zwei Planeten reiten wir regelmässig vorbei: Zwergplanet Pluto befindet sich in der Nähe des Waldhaus Chuzebrönneli und Neptun beim Waldhaus Froschebrönneli. Am Uranus sind wir auch schon durchgekommen, wenn wir etwas länger gegen Oberentfelden reiten, aber an den restlichen Planeten sind wir bisher noch nicht vorbei gekommen und so stand dieser Ausflug schon länger auf unserer Liste. Eigentlich wollten wir diesen Weg schon letztes Jahr machen, aber damals stimmte einfach das Wetter nie genau (es war ja ein ziemlich verregneter Sommer) oder die Zeit reichte nicht. Gestern war es also soweit. Ausgerüstet mit einem Getränk für Patrick und Rüebli für mich starteten wir auf dem Kipferhof in Richtung Neptun, Pluto liessen wir aus, da er eben nur noch ein Zwergplanet ist (als der Planetenweg erstellt wurde, war er noch ein “richtiger” Planet) und andererseits besuchen wir ihn fast wöchentlich. Bei jedem Planet gab es einen kurzen Halt, sodass der Hinweg bis zur Sonne länger dauerte als der Rückweg. So ging es also nach Neptun eine weite Strecke bis zum Uranus und dann nochmals eine längere Strecke bis zum Saturn, wenig später folgte Jupiter und dann ging es plötzlich ganz schnell zum Mars, Erde und Mond, Venus, Merkur und schlussendlich zur Sonne. Allerdings muss ich zugeben, dass mich die jeweiligen Tafeln mit den Angaben zum Planeten eher weniger interessierten, ich fand das Grünzeug daneben viel spannender. Auf dem Hinweg haben wir zudem ein Zeitraffervideo gemacht, mit mehrfacher Warp-Geschwindigkeit gelangt man innert 7 Minuten vom äusseren Sonnensystem zum Zentrum 😃. Bei der Sonne gab es dann einen kleinen Zwischenhalt mit Verpflegung, bevor es dann wieder nach Hause ging, wo wir pünktlich zum Abendessen einflogen. 


Vom Neptun zur Sonne

Zeitrafferaufnahme von unserem Ausritt vom 28. Juni 2022, welcher uns vom Kipferhof entlang des Planentenwegs zur Sonne führte.


Die totale Überwachung – Hallo Datenschutz!

Uff, war es bei euch in den letzten Tagen und Wochen auch so heiss? Wir Isländer sind uns ja schon etwas andere Temperaturen gewohnt, aber wir konnten uns ja zumindest in den – etwas kühleren – Stall zurückziehen, auf der Wiese und auf dem Platz hat es nicht so viele Schattengelegenheiten. Zum Glück haben wir jetzt auch unser Sommerfell, dann ist es auch nicht so schlimm. Stellt euch nur vor, wir hätten unser flauschiges Winterfell und würden in der Sonne stehen, der Schweiss würde uns nur noch so herunterlaufen, was er manchmal jetzt schon tut. Da unsere Besitzer sehr um unser Wohl besorgt sind, verbrachten wir nicht so viel Zeit an der direkten Sonne, sondern gingen viel in den Wald und zum Teil auch am Morgen oder dann am Abend nach dem Fressen. Zwischendurch ging es auch mal in einen Bach, da hätte ich mich am liebsten gleich hingelegt, aber ich durfte nicht, das sei zu gefährlich, wenn jemand auf mir sitzt. Dafür gibt es auch mal eine Abkühlung in Form einer Dusche auf dem Platz, ach ist das herrlich, ich könnte den ganzen Tag unter dem Wasser stehen. Allerdings mögen das nicht alle von uns gleich gut, Tilvera und ich sind schon eher die Wasserratten bei uns. Ich weiss nicht, wie gut es man sieht, aber auf dem obigen Foto bin ich Platschnass. Jedenfalls sammeln wir jetzt Unterschriften für eine Klimaanlage im Stall. Bis jetzt haben wir erst einen Ventilator bekommen, es hiess, der müsse reichen, aber wir können ihn nicht einmal selber ein- und ausschalten.

Dank Zöpfchen und Einhorn war die Hitze auch etwas erträglicher.

Zu Beginn des Jahres habe ich euch ja mal ein Zeitraffervideo und zwei Bilder aus der Nacht gezeigt. Wie sich nun herausgestellt hat, war das ein erster Probelauf für unsere Überwachung. In den Sportferien – als Christina und René in den Ferien waren – folgte ein weiterer Testlauf mit einer neuen Kamera, welche auch über das Internet erreichbar ist (bei der anderen war dies aus irgendwelchen technischen Gründen, die ich nicht verstanden habe, nicht möglich oder nur sehr aufwändig) und so konnte Patrick uns beobachten und schauen, ob es uns gut geht. Ehrlich gesagt, bin ich etwas hin- und hergerissen, einerseits scheint es meinen Besitzer etwas zu Beruhigen, wenn sieht, dass es mir gut geht, anderseits fühle ich mich immer etwas unter Beobachtung. Allerdings ist es nur eine Kamera und wir wissen ja, wo sie steht und welchen Bereich sie abdeckt, so verziehen wir uns einfach in den anderen Stallbereich oder auf die Vorplätze, es gibt genügend Orte, die ausserhalb der Kamera liegen. Und manchmal machen wir uns auch einen Spass daraus:

Herjann grienst vergnügt in die Kamera.

Ok, vielleicht hätte ja Patrick gesehen, wie ich mich Anfangs April verletzt habe, wenn die Kamera damals schon eingerichtet gewesen wäre, aber sie hätte natürlich auch noch auf den entsprechenden Bereich zeigen müssen, schlussendlich deckt die Kamera nur einen kleinen Bereich ab. Aber dieser Ausschnitt ist manchmal sehr interessant, vor allem in der Nacht sehen unsere Besitzer endlich einmal, was wir so treiben – oder eben nicht. Die noch interessanteren Dinge finden natürlich im Stallbereich ohne Kamera statt 🙂 Im überwachten Teil machen wir nur das, was unsere Besitzer auch erwarten.

Zwischendurch übertreibt es aber Patrick mit der Überwachung. Kürzlich meinte er doch tatsächlich, ich müsse jetzt die ganze Zeit eine Kamera und einen GPS-Sender bei mir mittragen wenn es auf die Wiese geht, geht es noch? Hab ihm dann schon gezeigt, was ich davon halte, der Kamera konnte ich mich entledigen, dem GPS-Sender allerdings nicht. Es reicht schon, wenn wir beim Ausreiten den GPS-Sender dabei haben und manchmal eine Kamera, aber während meiner Freizeit? Ne ne ne, nicht mit mir! Bei den Menschen soll es ja diese Helikoptereltern geben, welche ständig ihre Kinder überwachen und über alles informiert sein wollen, ich glaube, Patrick ist ein Helikopterbesitzer 😂 Ne, ich kann ihn ja irgendwie verstehen, er möchte halt einfach wissen, wie es mir geht, wo ich bin und was ich mache, er will an meinem Leben teilhaben. Aber wie ist es dann umgekehrt, installiert er bei sich Zuhause auch eine Kamera, damit ich sehen kann, was er macht? Nein, natürlich nicht. 

Ausgerüstet mit Kamera und GPS-Tracker
Visuelle Darstellung der GPS-Daten

Stall mit Ausblick

Dass wir von unserem Stallvorplatz einen tollen Ausblick über Kölliken bis nach Muhen und Hirschthal haben, habt ihr sicher schon gesehen (und sonst seht ihr dies auf dem untersten Foto). Wenn wir aber im neuen Stall sind, dann fehlt uns diese Aussicht, da hatten wir bisher nur ein Fenster Richtung Haus und – was viel wichtiger ist – Richtung Heuzubereitung. Seit Anfang Mai hat unser Neubau zwei zusätzliche Fenster erhalten, sie waren von Anfang an so vorgesehen, es fehlte nur, dass sie jemand ausschneidet. Jetzt, auf den Beginn der wärmeren Jahreszeit, war es also so weit und wir können nun direkt aus dem Stall hinausgucken, sondern können auch besser Durchlüften und wenn es zu fest windet und stürmt, dann können wir die Fenster auch schliessen, allerdings nicht automatisch, sondern von Huf (bei den Menschen heisst es ja von Hand) oder wir rufen unser Servicepersonal 😄.

Meine Verletzung ist übrigens sehr gut verheilt und es wächst auch schon wieder Fell nach, sodass man von der eigentlichen Wunde fast nichts mehr sieht. Es fällt vor allem auf, dass ich aber rechten Vorderbein nur Sommerfell habe, am restlichen Körper habe ich immer noch viel Winterfell, was bei diesen Sommertemperaturen nicht so angenehm ist, aber ich werde fast jeden Tag ausgiebig gebürstet und daher sollte es nicht mehr so lange dauern, bis ich nur noch das Sommerfell habe. Wahrscheinlich schaffe ich es bis zum Sommeranfang und somit zur Sommerwende und wisst ihr, was das bedeutet? Ab dann werden die Tage wieder kürzer und somit beginnt schon wieder das Winterfell zu wachsen 🙄 zum Glück dauert es eine Zeit, bis es sich hervordrückt. Geniessen wir aber zuerst die Zeit mit dem kurzen Fell, damit macht auch das Baden oder stehen im Regen viel mehr Spass und es trocknet auch viel schneller und ich glaube, auch unsere Reiterinnen und Reiter sind darüber glücklicher, da das Putzen viel schneller geht.